Welche Technik nutzt Ironman zum Fliegen oder mit welcher Geschwindigkeit rennt Superheld Flash? Fragen wie diesen konnten Jugendliche beim zdi-Feriencamp „YouTube meets Science“ in Krefeld wissenschaftlich auf den Grund gehen und in selbst produzierten YouTube-Videos Antworten finden. Das Besondere: Die Kursidee stammt von den Jugendlichen selbst.

Leider sind Themen rund um Mathematik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT, bei Jugendlichen noch häufig negativ behaftet oder gelten als langweilig. Ziel der Gemeinschaftsoffensive „Zukunft durch Innovation.NRW“ (zdi.NRW) ist es, dies zu ändern und mehr junge Menschen für ein MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung zu gewinnen. Kurse, Workshops und Feriencamps von zdi bieten nicht nur praxisnahe Einblicke, sondern verknüpfen vielfach Bildung und Forschung mit spannenden Alltagsthemen oder Phänomen. Mit verschiedenen Formaten möchte zdi.NRW Schülerinnen und Schüler noch stärker bei der Entwicklung solcher Angebote einbinden.

Pilotprojekt für MINT-Förderung von und für junge(n) Menschen

Das zdi-Feriencamp fand als Pilotprojekt vom 23. bis 26. Juli 2018 im Makerspace in der Hochschule Niederrhein in Krefeld statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der zdi-Landesgeschäftsstelle in Kooperation mit dem regionalen zdi-Zentrum KreMINTec. Entstanden ist die Idee bei den zdi-Youth-ScienceCamps. Bei diesen offenen Dialogveranstaltungen im BarCamp-Format können sich Jugendliche über MINT austauschen, eigene spannende Projekte oder Ideen und Wünsche vorstellen.

Als enorm beliebtes Thema kristallisierten sich Superhelden und die Wissenschaft dahinter heraus: Sind bestimmte Superkräfte physikalisch überhaupt möglich? In Kooperation mit dem YouTuber-Duo „LekkerWissen“ produzierte zdi.NRW in der Rubrik MINTFakt Spezial bereits erste Videos zum Thema. Von der Verwandlungskraft von Mystique aus X-Men bis hin zur Reaktionszeit des Gehirns von Superheld Flash – die genauen Fragen bestimmten Jugendliche mit.

Ant-Mans Schrumpffähigkeit und unzerstörbare Superhelden-Anzüge

Ausgeweitet wurde diese Idee nun mit einem eigenen zdi-Feriencamp, bei dem die Teilnehmenden selbst aktiv werden durften. Begleitet wurden die Jugendlichen von Doktor Whatson. Der Science-YouTuber bietet seinen rund 80.000 Abonnenten regelmäßig tiefgehende wissenschaftliche Themen – spannend und ansprechend aufbereitet.

„Im wissenschaftlichen Bereich haben wir ein großes Vakuum auf YouTube. Es gibt viele, die im Beauty-, Lifestyle- und Gamingbereich aktiv sind, aber nur wenige deutsche YouTuber präsentieren wissenschaftliche Themen. Meiner Meinung nach kann es nicht genug Leute geben, die wissenschaftliche Themen auf YouTube verbreiten“, so Kursleiter Cedric Engels, der im Internet als

Doktor Whatson bekannt ist. Im Feriencamp lernten die Teilnehmenden u.a. zu recherchieren, die Verlässlichkeit von Quellen einzuschätzen und gleichzeitig den Umgang mit der Technik von der Planung bis zu Produktion und Schnitt. „Wir haben gelernt, dass das Schneiden gar nicht so leicht ist und viel Zeit benötigt“, berichtet die 14-jährige Nievetha. Abschreckend ist dies für die Teilnehmenden aber nicht: „Ich werde nach dem Kurs versuchen einen eigenen Science-YouTube-Kanal aufzubauen. Darin möchte ich Themen rund um Raumfahrt- und Raketentechnik selbst veröffentlichen“, so Teilnehmer Rasmus.

Innerhalb von vier Tagen produzierten die Jugendlichen Kurzfilme zu SpaceX-Raketen, der Schrumpffähigkeit von Ant-Man und dem Material des Superhelden-Anzugs von ‚The Flash‘. Eindrücke vom Feriencamp sowie die fertigen Videos sind zu finden unter:

www.zdi-portal.de/zdi-feriencamp-youtube-meets-science-videos/

Auch in anderen zdi-Netzwerken gibt es bereits erfolgreiche Kurse und Workshops rund um MINT-YouTubing: Die Berufe-Klappe aus dem zdi Zentrum pro MINT GT, TierparkTV aus dem zdi-Netzwerk IST.Bochum oder die MINT-Musikvideos aus dem zdi-Zentrum Lippe.MINT. Bei dem nun gestarteten Pilotprojekt sollte vor allem der Qualitätsstandard für einen von Jugendlichen mitentwickelten Ferienkurs in diesem Bereich erarbeitet werden. Hierfür wurde eng mit dem zdi-Zentrum KReMINTec und dem MakerSpace der Hochschule Niederrhein zusammengearbeitet. Zukünftig soll angeregt werden, die zdi-Feriencamps in Kooperation mit Hochschulen und Firmen für Videoproduktion fortzusetzen. Es bietet sich auch an, Unternehmen mit wissenschaftlichen Fragestellungen einzubinden.